
Bis heute wird versucht, mittels dieses Merksatzes das Gekritzel der aller Kleinsten in sinnvolle Bahnen zu lenken, damit nun auch mal was ‚Richtiges‘ dabei rumkommt.
Wenn das mit dem medienberühmten ‚toten Punkt‘ auch so spielerisch ginge, wäre für so manchen flux eine Emoji (gelber breit grinsender Smiley Button) daraus gemacht. Doch das Rücktrittsangebot (bereits vom Papst nicht angenommen) eines der mächtigsten Kirchenmänner – national wie international – Kardinal Marx aus München, lässt sich nicht mal eben so umdeuten, wenn es da aus seinem Munde lautet,
„Wir sind – so mein Eindruck – an einem gewissen ‚toten Punkt‘, der aber auch, das ist meine österliche Hoffnung, zu einem ‚Wendepunkt‘ werden kann“.
Es reicht nun wohl nicht mehr, den Punkt im Ausrufezeichen unterbringen zu wollen und am Ende des biblischen Verses, „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1, 15) zu platzieren oder im Doppelpunkt zu verstecken, wonach sich alle die Kirchenoberen aufreihen werden, die noch ihre Mitra nehmen werden (sollten) müssen oder medienwirksam damit schon mal im Vorhinein gewunken haben.
Den ‚toten Punkt‘ haben alle die bereits erfahren müssen, die schon mal vom ‚Suppen-Koma‘ erfasst wurden und während laufender Beratungen / Konferenz am frühen Nachmittag stiekum weggenickt sind. Da hilft dann nur die Pause mit dem rettenden Stehkaffee und wiederbelebenden, anregenden Diskussionen.
Aber selbst das hilft bei internationalen Begegnungen zwischen zerstrittenen Parteien oder Ländervertretern dann nicht weiter, wenn der ‚tote Punkt‘ erreicht ist und das Meeting ergebnislos abbricht. Die Parteien müssen ihre Positionen neu überdenken, gegebenenfalls Erwartungen runterschrauben und für sich die Vor- aber auch Nachteile neu abwägen, wenn man/frau sich einem gemeinsamen Ziel unterwerfen wollte.
Begegnet uns der ‚tote Punkt‘ hingegen im mechanischen Bereich, dann bewegt sich nichts mehr. Alle müssen nun mit vereinter Muskelkraft anschieben und mit einer gemeinsamen Anstrengung das alles blockierende Drehmoment überwinden helfen.
All diese Bemühungen, zeitlich und auch in körperlicher Hinsicht, markierten für mich schon den ‚Wendepunkt‘, wobei bei diesen Vorgängen, um Gottes Willen (!), nun keiner dem / der anderen den österlichen Hoffnungsglauben abstreiten darf. Denn von nun an gibt es dann nicht mehr Klerus oder Laien, Theologie Studierte oder den Rest der Welt, feste Betende oder U-Boot-Christen, Heteros oder Quere, konservative oder offengläubige, sondern nur noch Frauen und Männer, welche in einem synodalen Miteinander dem einen verpflichtet sind: Jesus Christus – und seine Botschaft der Liebe den Menschen unserer Zeit spürbar nahe bringen zu wollen.
Für Rückmeldungen und Diskussion jan.opiela@web.de