Katholische Landvolk Bewegung

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Sonntags Ge-danken

by Wilfried Römer / Samstag, 26 März 2022 / Published in Geistlicher Impuls

Jan Opiéla, kath. Seelsorger
für ‚Roma u. Sinti‘ im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz
und Präses der Katholischen Landvolkbewegung im Erzbistum Köln

 zum Evangelium ‚Das Gleichnis vom verlorenen Sohn‘, Lukas 15, 1-3. 11-32 am IV. Fastensonntag im Lesejahr C 2022, 27.03.2022

Mit der Wandlung des Titels dieser Gleichnis-Geschichte im heutigen Evangelium von ‚Der ver-lorene Sohn‘ bis hin zu ‚Der gute Vater‘ (Überschrift in neueren Bibelausgaben) sollte auch in der Sakramenten-Pastoral eine Änderung der Schwerpunktsetzung von ‚Buße und Beichte‘ hin zum ‚Sakrament der Versöhnung‘ einhergehen.

Denn ausschließlich der ‚sündig‘ gewordene jüngere Sohn war Beispielfigur für Besinnung, Reue, Umkehr und Bekenntnis von Sünde im Rahmen der Vorbereitung der ‚Erst-Beichte‘ (vgl. Verse 17-21) vor der Ersten-heiligen-Kommunion. Der Rest der Geschichte, besonders das Verhalten des zu Hause gebliebenen älteren Sohnes, wurde meist nicht mehr in den Blick genommen.

Alles drehte sich immer um den Vollzug der ‚Beichte‘, worüber man in der kirchlichen Praxis doch glatt übersehen hatte, dass auch der ‚Vater‘ (=Gott) seinem Kind entgegenläuft (Vers 20) und es noch vor jeglichem ausgesprochenen ‚Schuldbekenntnis‘ in den Arm nimmt. Nur so verdeutlicht sich uns die Größe Gottes, was eben nicht unser kleinliches Sündengestotter voraussetzt und folglich heute die ‚Beichtstühle‘ und ‚Beichträume‘ zu willkommenen Abstellkammern für Putzmittel und Sonstiges verkommen lässt.

Doch wie im echten Leben stellt sich die Frage auch hier, wieso Kinder mit einem gleichen Erziehungshintergrund und auch erfahrener religiöser Ausrichtung so verschieden ‚ticken‘ können?

Vermeintlich springt der jüngere aus der Spur und verbleibt hingegen der ältere in der Tradition, scheint vielmehr die elterliche Einfluss-Sphäre nie verlassen zu haben. Dennoch tut er sich schwer, aus dieser ‚ununterbrochen genossenen Tradition‘ heraus am Freudenfest über den wiedergefundenen jüngeren Bruder teilzunehmen. Selbst die Argumente und Bitten des Vaters (Verse 31 u. 32) scheitern an der sich aufgestauten zornigen und ablehnenden Haltung gegenüber dem Wiederankömmling, so dass die Geschichte ohne nennenswerten Schluss endet.

Der ‚missratene‘ Sohn hingegen erinnert sich seiner Tradition und vertraut auf die wohl erfahrene Größe des Vaters, die Liebe Gottes, die ihn alle persönlichen und äußeren Hürden überwinden lässt, um nur ‚Heim‘ zu kommen.

Was um Himmels Willen lässt Menschen das gleichermaßen Erlernte und im religiösen Bereich Erfahrene so unterschiedlich anwenden?

Der jüngere Sohn, das macht besonders die ausführliche Darstellung seines abschüssigen Lebenslaufes deutlich (vgl. Verse 13-16), ist existentiell betroffen, wohingegen der Ältere nur auf ein Ereignis reflexiv zu reagieren hat, was jedoch außerhalb seiner selbst liegt, außerhalb seiner ‚Traditions-Blase‘ in der er sich Zeit seines Lebens bisher unangefragt bewegen konnte.

Doch um ganz im Sinne des Vaters (=Gott) handeln zu können, bedarf es unserer Empathie, ein Sein ganz in und mit dem anderen in dessen Lebenssituation, was über ein reines ‚Betroffen-Sein‘ hinausgeht. Das ist uns trotz aller noch so selbstverständlicher Einbindungen in noch so starke religiöse Milieus dennoch nicht derart in Fleisch und Blut übergegangen, so dass wir ohne Vorwürfe und Eifersuchtsgefühle (vgl. Verse 28 u. 30) spontan zu Handelnden werden können, heute wie auch damals nicht, denn ansonsten hätte die Geschichte ja ein von allseitiger Feierlaune strotzendes Happyend haben müssen.

Im Moment jedenfalls scheinen wir, außer- wie innerkirchlich durch die Heftigkeit der weltpolitischen Ereignisse, wie auch durch emotionale Erschütterungen von Kirchenbildern, aufgrund massenhaften Missbrauchs, in Sachen Empathie einen gewaltigen Reifungsprozess zu durchleben.

für Rückmeldungen und Diskussion jan.opiela@web.de

Biblischer Text zum IV. Fastensonntag im Lesejahr C 2022 ‚Lätare‘

aus dem Evangelisten Lukas Kapitel 15 Verse 1 – 3 und 11 – 32

Das Doppelgleichnis vom verlorenen Schaf und von der verlorenen Drachme

1 Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. 2 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen. 3 Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte: 4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? 5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, 6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war! 7 Ich sage euch: Ebenso wird im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben. 8 Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie die Drachme findet? 9 Und wenn sie diese gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte! 10 Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

11 Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. 12 Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf. 13 Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. 14 Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er begann Not zu leiden. 15 Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. 16 Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. 17 Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. 18 Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. 19 Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner! 20 Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. 21 Da sagte der Sohn zu ihm: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.[1] 22 Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm Sandalen an die Füße! 23 Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. 24 Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein Fest zu feiern. 25 Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. 26 Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. 27 Der Knecht antwortete ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wiederbekommen hat. 28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. 29 Doch er erwiderte seinem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot übertreten; mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. 30 Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. 31 Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. 32 Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.

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