
Weihnachtsgottesdienst auf dem Bauernhof, 24.12.2024
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Copyright / Urheber Wilfried Römer

Jan Opiéla, kath. Seelsorger
für ‚Roma u. Sinti‘ im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz
und Präses der Katholischen Landvolkbewegung im Erzbistum Köln
WEIHNACHTEN 2024 aus dem Propheten Jesaja 9, 1 – 6 und die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2, 1 – 21, 29.12.2024
Vom alttestamentlichen Propheten Jesaja noch als der wunderbare, starke Ratgeber, als Vater in Ewigkeit und Fürst des Friedens angekündigt, erinnern wir diesen göttlichen Sohn, Jesus, in seinen vielen biblischen Begegnungen mit den Menschen eher als HEILAND denn als gewaltigen Triumphator.

Hineingeboren wird er 2024 in die Schuttberge und Kriegstrümmer unserer Zeit, die wir weder mit einem überaus festlichen und vielstimmigen ‚oh du fröhliche …‘ verbergen, noch abbauen können, zumal wir selbst permanent daran beteiligt sind. Denn unsere Waffenproduktionen finden sich darunter und Welt weit bewegen Transporter mit dem guten, automobilen Stern Truppen und Raketen zu den Schlachtfeldern. Auch wenn wir dem jüdischen Volk aus unserer deutschen Geschichte her verpflichtet sind, zu welchem Preis übersehen wir jetzt die Würde und Unantastbarkeit der Menschen in Gaza und Palästina, dem sogenannten ‚Heiligen Land‘?
Wir, die Geschöpfe dieses Gottes, stecken nicht nur als Christen in einer schier unlösbaren Zwickmühle! Seine Geburt soll nun heilen, was verwundet ist, uns im Angesicht des Christ-Kindes unsere göttliche Verwandtschaft deutlich machen, damit wir das im Vorbild Jesu ‚heil machende‘ in diese Welt bringen können.

Es ist nicht der große Gestus von oben, sondern unser Wirken als Christen im Kleinen, dem Jesus-Kind gleich, von unten her die Menschen Heil erfahren zu lassen, in der Hoffnung, dass sich Heilung in dieser Welt nach und nach durchsetzt.

Mit dieser Hoffnung und der Überzeugung, dass unsere heilende Wirkung als Christen größer ist, als wir denken, gehen wir in ein Neues Jahr.
Für Fragen und zur Diskussion: jan.opiela@web.de
Fürbitten Weihnachten 2024
Gott, auch wenn wir es in diesem Jahr wieder nicht schaffen, dass alle Menschen sich dort aufhalten werden, wo sie die Friedensbotschaft in der göttlichen Menschwerdung zumindest in Sicherheit feiern können – und wäre es nur die Krippe im Stall … so wissen wir, uns doch vertrauensvoll bittend an dich wenden zu dürfen:
- Dass nicht nur die im Wahlkampf stehende Politik, sondern auch die, sich in weihnachtlicher Hochstimmung befindlichen Verantwortlichen der Kirchen, rechte Worte für die unfassbaren Ereignisse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg finden und den Betroffenen Trost und Zuversicht spenden können.
- Dass die weltumspannende Diplomatie das Momentum im Gaza- und Ukrainekrieg festhalten möge, wo der Friede in den Verhandlungen ganz greifbar ist.
- Dass die versammelten Familien unter dem heimischen Tannenbaum eine Art und Weise für ein konfliktfreies Miteinander dann leben können, wenn nun von Politik über Ernährungsgrundsätzen bis hin zur Kindererziehung, ganz verschiedene Ansichten und Auffassungen aufeinandertreffen.
- Dass das Festereignis der Menschwerdung Gottes als friedensbegründende Botschaft Annahme findet in den vielen mitmenschlichen Begegnungen um Weihnachten und nicht zum Anlass genommen wird, sich über ‚Gott und Kirche‘ die Köpfe heiß zu reden.
Gott
Weltpolitische Informationen erneuern sich in dieser medialen Zeit im Stundentakt. Wir werden die Bilder des Grauens, von Elend, Flucht und alle Arten von Naturkatastrophen nicht mehr los.
Lass uns hier und heute in dieser gottesdienstlichen Gemeinschaft zumindest momenthaft zu dir und zu uns selbst kommen, damit wir, gestärkt durch dein Wort und getragen vom gemeinschaftlichen Gebet, JESUS, den Mensch gewordenen Gott in den Kindern dieser Welt, ihren weiten glänzenden Augen, dem offenherzigen Lachen aber auch in ihren traurigen und suchenden Blicken wiederfinden können.
Texte aus der Bibel
Jesaja 9.1-6
1 Das Volk, das in der Finsternis ging, / sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, / strahlte ein Licht auf. 2 Du mehrtest die Nation, / schenktest ihr große Freude. Man freute sich vor deinem Angesicht, / wie man sich freut bei der Ernte, / wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. 3 Denn sein drückendes Joch und den Stab auf seiner Schulter, / den Stock seines Antreibers zerbrachst du wie am Tag von Midian. 4 Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, / jeder Mantel, im Blut gewälzt, / wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. 5 Denn ein Kind wurde uns geboren, / ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. / Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, / Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. 6 Die große Herrschaft / und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, / es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, / von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen / wird das vollbringen.
Lukas 2, 1 – 21, Die Geburt Jesu
1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen.[1] 2 Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. 3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. 4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. 5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. 6 Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, 7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. 8 In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. 9 Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. 10 Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: 11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. 12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. 13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: 14 Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! 16 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. 17 Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18 Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. 19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. 20 Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. 21 Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.